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Oft werden Naturmerkmale mit Lederfehlern oder -

treffender – mit Mängeln gleichgesetzt. Die Grenze ziehen wir dort, wo die Gebrauchsfähigkeit des Leders bzw. des daraus hergestellten Produktes objektiv beeinträchtigt ist.

Das heißt, weist eine Lederware oder ein Lederpolstermöbel Löcher oder offene Risse im Leder auf, stellt dies einen Produktmangel dar.

 

Naturmerkmale mindern die Gebrauchsqualität desProduktes nicht. Weder seine Zug- oder Reissfähigkeit noch die sonstige Belastbarkeit ist vermindert. Leder ist ein Naturprodukt. Rinderhäute zeigen naturgemäß größere oder kleinere Unregelmäßigkeiten, die durch die Lebensumstände der Tiere und die Sorgfalt bei den ersten Verarbeitungsschritten der Häute bedingt sind.

 

Je nach Menge und Intensität der Merkmale werden die Lederhäute in sogenannte Sortimente eingeteilt, die ihren Preis bestimmen. Es liegt nun in der handwerklichen Kunst des Lederverarbeiters, beim Zuschnitt und der Einarbeitung des Leders die Teile heraus zu nehmen, die unerwünschte Merkmale aufweisen. Wie und wo sich die Naturmerkmale in den fertigen Lederprodukten wiederfinden, ist damit ebenfalls dem Können und dem ästhetischen Verständnis des Verarbeiters geschuldet