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Naturmerkmale

Überall auf der Welt leben Rinder. Über 400 Rassen sind bekannt. Außer am Nord- und am Südpol werden Rinder in allen Regionen der Erde als Nutztiere gehalten.

Hauptzweck ist dabei die Gewinnung von Milch und Fleisch. Die Neben- und Abfallprodukte  – z.B. Häute und Dung – sind jedoch kaum weniger willkommen und werden von den Menschen genutzt.

 

Die Haltungsformen von Rindern sind sehr unterschiedlich.

Von riesigen Herden, die ganzjährig auf großen Weideflächen einer südamerikanischen Farm grasen, bis zur einzelnen Kuh im Pferch neben einer Hütte, vom einfachen Verschlag, der notdürftig vor Wind und Wetter schützt, bis zum Hightech-Kuhstall findet sich jede Variante der Rinderhaltung.

Entsprechend unterschiedlich sind die Lebensumstände und die Umwelteinflüsse, denen die Tier ausgesetzt sind. Und diese hinterlassen häufig ihre Spuren auf der Haut.

Bewegen sich die Rinder überwiegend im Freien, kommen sie mit spitzen oder hartkantigen Pflanzenteilen, mit Weidebegrenzungen wie Zäunen oder Stacheldraht in Berührung. Bei Rangkämpfen können sich die Tiere gegenseitig mit ihren Hörnern verletzten. Stechend-saugende Insekten ärgern Rinder genauso wie uns Menschen. Denen bleibt nur der Schlag mit dem Schwanz, um die Quälgeister zu vertreiben. Juckende und schmerzende Stiche müssen sie dennoch ertragen. Auch bei der Laufstallhaltung kann es zu Rangkämpfen kommen, bei denen behornte Rinder sich verwunden. Im Anbindestall können die Anbinderiemen die Haut abschürfen. Hautparasiten wie Milben oder Läuse setzen den Tieren und ihrer Haut zu, wenn es zu einem Befall kommt.

 

All diese haltungsbedingten Einflüsse kennzeichnen das Leder, das nach der Schlachtung von Rindern aus ihrer Haut gegerbt wird. Hinzu kommen natürliche Vorgänge wie Wachstum, Gewichtszunahme, Trächtigkeit, Krankheiten, die die Hautstruktur verändern. Nicht zu vergessen die Verletzungen, die ihnen durch Menschen zugefügt werden. Jede Rindshaut weist solche Naturmerkmale auf. Auf dem Leder werden sie nach Entfernung der Fellhaare sichtbar, was zum Teil durch das Gerben und Einfärben des Leders noch verstärkt wird.

 

Welche Ursachen Naturmerkmalen zugrunde liegen können und wie sie aussehen, erfahren sie auf den folgenden Seiten.